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Voraussetzung für eine Verbindung zweier Geräte ist jeweils ein entsprechender Anschluss. Bei Keyboards und anderen Endgeräten finden sich hierzu die MIDI-Buchsen in Form von 5-poligen DIN-Buchsen. Hierbei gibt es verschiedene Ausführungen: MIDI-In, MIDI-Out und MIDI Thru. Der MIDI-In-Anschluss dient dazu, MIDI-Befehle zu empfangen, die dann eventuell vom empfangenden Gerät ausgeführt werden. Über den MIDI-Out-Anschluss werden MIDI-Befehle, die z. B. durch die Betätigung einer Taste entstehen, an ein empfangendes Gerät gesendet. Der MIDI-Thru-Anschluss dient dazu, MIDI-Befehle an weitere Geräte weiterzuleiten und ist nur bei größeren Instrumenten vorhanden. |
Computern ist im Allgemeinen von außen nicht anzusehen, ob sie eine MIDI-Anschlussmöglichkeit besitzen. Die runden 5-poligen DIN-Buchsen fehlen hier immer. Stattdessen wird der Anschluss über eine längliche 15-polige D-Sub-Buchse vorgenommen, an die auch ein Joystick angeschlossen werden kann (Gameport). Eine solche Buchse ist in der Regel bei allen PCs vorhanden, aber ob sie auch einen MIDI-Anschluss enthält, kann man von außen nicht erkennen. |
Dies verrät uns das Betriebssystem, also Windows oder Linux. Durch einen rechten Mausklick auf das Arbeitsplatz-Symbol, Auswahl des Menüpunktes "Eigenschaften", der Registerkarte "Hardware" und hier Klick auf die Schaltfläche "Geräte-Manager" gelangt man unter Windows XP zu einer Übersicht über die im Rechner installierten Hardware-Geräte. Der uns hier interessierende Teil trägt die Bezeichnung "Audio-, Video- und Gamecontroller". Durch einen Klick auf das "+"-Symbol links daneben wird eine Liste aufgeklappt, in der der für die Audio-Steuerung zuständige Baustein zu finden ist, z. B. der weit verbreitete "Realtek AC'97". Nähere Informationen zu diesem Baustein ("Soundchip") erhält man wiederum durch einen rechten Mausklick und Auswahl des Menüpunktes "Eigenschaften". Auf der Registerseite "Eigenschaften" kann schließlich ermittelt werden, ob der Soundchip MIDI-Fähigkeiten besitzt - der Soundchip ist hier unter MIDI-Geräte und -Instrumente aufgeführt. |
Nachdem wir nun (hoffentlich) festgestellt haben, dass unser Soundchip MIDI-Fähigkeiten besitzt, ist leider noch eine weitere Hürde zu nehmen. Es wird noch ein Verbindungskabel zwischen Keyboard und PC benötigt. Dieses besitzt auf der PC-Seite einen länglichen 15-poligen D-Sub-Stecker und auf der anderen Seite zwei 5-polige runde DIN-Anschlüsse. Es gibt 2 Ausführungen: ein kurzes Kabel, das lediglich als Adapter vorgesehen ist und 2 runde 5-polige DIN-Kupplungen aufweist (es werden dazu noch 2 weitere MIDI-Kabel benötigt), und ein längeres Kabel, bei dem die Anschlüsse zum Keyboard als Stecker ausgeführt sind, und der PC daher gleich direkt mit dem Instrument verbunden werden kann. Wofür man sich entscheidet, ist eine Preisfrage, es ist jedoch je nach Standort der Geräte auf eine ausreichende Kabellänge zu achten!
Verbunden werden die Geräte immer "über Kreuz", d. h. MIDI-In des einen Gerätes wird mit MIDI-Out des anderen Gerätes verbunden und umgekehrt (jeweils ein Gerät sendet Daten, während das andere empfängt, was in beide Richtungen funktionieren soll). Darauf ist unbedingt zu achten, sonst geht gar nichts! Man kann übrigens nichts kaputtmachen, wenn man die Kabel falsch anschließt, es funktioniert nur nichts. Ebenso ist es kein Problem, während des Betriebs ein Kabel abzuziehen, da die Anschlüsse intern mit optischen Übertragern ausgerüstet sind. Es kann höchstens passieren, dass ein Ton nicht mehr ausgeht, wenn nach dem Abziehen des Kabels ein Ausschalt-Befehl nicht mehr empfangen werden kann. In diesem Fall hilft einfach ein Ausschalten des betreffenden Instrumentes. |
Mithilfe eines MIDI-Thru-Anschlusses können mehrere Instrumente zu einer Kette miteinander verbunden werden. Bei mehr als 4 oder 5 Instrumenten führt dies jedoch wahrscheinlich zu Fehlern, da wegen der Komplexität der Übertragung die Datenflussgeschwindigkeit zu gering wird. Auch die Kabellänge spielt dabei eine Rolle, sie sollte bei einer solchen Verbindung möglichst kurz gehalten werden. Für ein umfangreicheres MIDI-System empfiehlt sich stattdessen die Verwendung einer MIDI-Thru-Box, die mit einem "Master"-Gerät (Sender) verbunden wird und an die dann gleichzeitig mehrere "Slave"-Geräte (Empfänger) angeschlossen werden können. Es entsteht eine sternförmige Verkabelung statt einer Kette. Hierbei ist eine Kommunikation der Geräte jedoch nur noch in eine Richtung möglich (vom Master zum Slave). | weiter | zurück | |