|
|
Um selbst Musik zu produzieren, sei es mithilfe eines Keyboards oder Quellen, die Audio-Signale erzeugen, braucht man ein sog. Sequencing-Programm. Wie bei einem Tonbandgerät oder Kassettenrecorder lassen sich damit Musikdaten aufnehmen und wiedergeben. Es gibt allerdings einen entscheidenden Vorteil: Die aufgenommen Daten lassen sich bearbeiten. So können z. B. Klänge vielfach verändert werden oder Klangschnipsel in eine andere Reihenfolge gebracht oder miteinander gemischt werden. |
Bevor ein solches Programm verwendet werden kann, ist es allerdings notwendig zu untersuchen, ob der eigene Rechner überhaupt Audio- bzw. MIDI-Daten aufnehmen kann. Unbedingt erforderlich ist das Vorhandensein eines Audio-Bausteins (Audio-Chip), der entweder bereits im Mainboard integriert oder auf einer zusätzlichen Soundkarte vorhanden sein kann. Man erkennt dies an entsprechenden Anschlüssen am PC, die meist mit "Line-In" oder einem Mikrofon-Symbol bezeichnet sind. Es gibt auch externe Geräte, sog. Interfaces, die per USB oder ähnliche Anschlüsse mit dem Rechner verbunden werden können. Ein externes Interface ist wegen der erheblich höheren Qualität in jedem Fall dem rechnerinternen Soundchip vorzuziehen. |
Für die Musikbearbeitung gibt es 2 mögliche Wege: Das Arbeiten mit Audio und das Arbeiten mit MIDI. Weitere Informationen zu MIDI finden sich hier. |
Will man mit einem Keyboard arbeiten, braucht man einen MIDI-Anschluss. Leider bieten PCs und Laptops keine Möglichkeiten eines direkten MIDI-Anschlusses, daher wird ein MIDI-Interface benötigt. Ein solches gibt es z. B. in Form eines USB-Kabels, das auf der MIDI-Seite 2 Stecker für MIDI-In und MIDI-Out aufweist. Viele Audio-Interfaces sind ebenso mit MIDI-Anschlüssen in Form von 2 5-poligen DIN-Buchsen versehen. Bei der Verbindung PC - Keyboard ist darauf zu achten, dass immer entgegengesetzte Anschlüssen miteinander verbunden werden müssen, also [PC MIDI In] mit [Keyboard MIDI Out] und umgekehrt. |
|
Hat man die Sachlage geklärt, steht der Installation der Software nichts mehr im Weg. Ein tolles professionelles und noch dazu kostenloses Programm ist "Cakewalk by Bandlab", das auf der Seite der Audio-Software beschrieben ist. Wie alle Sequencer ist dieses allerdings ein sehr vielfältiges Programm, weshalb man in den meisten Fällen nicht einfach fröhlich draufloslegen kann, sondern zunächst eine gewisse Einarbeitungszeit benötigt. Dazu ist sicher erforderlich, sich mit dem Thema MIDI im Allgemeinen näher zu beschäftigen. Auf keyboardinfo.de gibt es deshalb eine Einführung zu diesem Komplex hier. |
|
Von einigen teuren Kaufprogrammen gibt es abgespeckte Versionen kostenlos, so z. B. "Waveform" der Firma Tracktion (https://www.tracktion.com/products/waveform-free). Waveform ist der Nachfolger der Software Tracktion 7 – der Hersteller hat lediglich den Namen der Software geändert. Virtuelle Instrumente sind in der kostenlosen Version leider nicht enthalten. Ansonsten aber bietet sie aber alles was man braucht zum Musik Aufnehmen, Mixen und Arrangieren. Es gibt aber klappt die Integration beliebiger Software-Instrumente als sogen.VST-Plugins. Sogar ein integrierter Video-Player ist vorhanden, um Filme zu vertonen. |
|
Eine weitere Möglichkeit eines kostenlosen MIDI-Sequencing-Programms bietet "Anvil Studio" (http://www.anvilstudio.com/), das jedoch zunächst nur eine einminütige Audio-Spur bereitstellt. Im MIDI-Bereich bietet das Programm jedoch einen großen Funktionsumfang. |
|
Mit vielen Keyboards der mittleren Preisklasse lassen sich MIDI-Dateien erzeugen und im Keyboard oder extern auf einem Datenträger speichern. Jetzt wäre es doch gut, wenn man sich die entsprechenden Noten dazu ansehen und ausdrucken könnte! Ein umfangreiches und noch dazu absolut kostenloses Programm dazu ist das Notendruckprogramm MuseScore (https://musescore.org/de), das hier beschrieben wird. |
|
Möchte man sich auf dem PC einfach nur mal eine MIDI-Datei anhören, so muss man bedenken, dass MIDI selbst keinerlei Klänge beinhaltet, sondern lediglich eine Liste von Befehlen beinhaltet, die dann den eigentlichen Klangerzeuger steuern. Das Abspielen einer MIDI-Datei klingt dann je nach Klangerzeuger unterschiedlich. Enthält die MIDI-Datei standardisierte Klangzuordnungsbefehle, kann sie einigermaßen authentisch mit einem MIDI-Player wiedergegeben werden. Hierfür eignet sich hervorragend die uralte Version 6.4 des "Windows-Media-Players", die zwar seit langem nicht mehr weiterentwickelt wird, aber dafür nicht die zahlreichen Spionage-Funktionen der nachfolgenden Windows-Media-Player-Versionen aufweist. Den Windows Media Player 6.4 findet man z. B. unter http://www.oldversion.com/windows/windows-media-player-6-4. |
weiter |
zurück |
|