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Für die Ausbildung am Instrument Keyboard wurde vom Verband deutscher Musikschulen (VdM) ein Lehrplan entwickelt, der die wichtigsten Lernziele abdeckt. Er wird jedoch den Fakten, unter denen in der heutigen Zeit aktuelle Musik konzipiert wird, nicht ausreichend gerecht, da er den Erwerb rein auditiver Kompetenzen, die in den meisten Bereichen der Popularmusik, in denen das Keyboard in Erscheinung tritt, von entscheidender Bedeutung sind, nicht genügend berücksichtigt, wie beispielsweise der Musikpädagoge Frank Tellings bemängelt. Trotzdem soll er hier für die Darstellung eines seriösen Keyboardunterrichts als Grundlage dienen, da er zurzeit noch die einzige Ernst zu nehmende Publikation in dieser Hinsicht darstellt. |
Die Voraussetzungen für den Keyboardunterricht liegen beim Schüler selbst und beim verwendeten Instrumentarium. Das Spielen kann sowohl im Stehen als auch im Sitzen erfolgen. Beides hat eigene Vorteile: Konzentrationsförderung und Pedalbedienung im Sitzen und rhythmisches Erleben im Stehen. Das Instrument sollte über eine anschlagdynamische Tastatur verfügen, vorteilhaft für die Entwicklung eines ausgewogenen Spielgefühls sind leicht gewichtete Tasten, wie sie jedoch nur in teureren Geräten Verwendung finden. Normal große Tasten sind eine Selbstverständlichkeit. |
Moderne Keyboards verfügen über 2 Arten der Begleitautomatik: Single-Finger-Automatik und Fingered-Chord-Automatik. Im Single-Finger-Modus lassen sich Durakkorde auf einfachste Weise mit einem einzigen Finger greifen. Für Moll- und Septakkorde werden einfache Fingerkombinationen mit nebeneinander liegenden Tasten benötigt. Im Fingered-Chord-Modus müssen die Begleitakkorde mit mindestens 3 Tasten ausgegriffen werden. Dies klingt zunächst komplizierter, was auch den Tatsachen entspricht, hat aber eindeutige Vorteile. Die so erlernten ausgegriffenen Akkorde lassen sich auf beliebige Tasteninstrumente übertragen, auch wenn diese nicht über eine Begleitautomatik verfügen (Klavier, Synthesizer). Die Tastenkombinationen des Single-Finger-Modus sind herstellerabhängig und lassen sich oft nicht übertragen. Außerdem entsprechen sie nicht den wirklichen Akkordzusammenhängen, weshalb sie im Widerspruch zur Entwicklung eines für Keyboarder unabdingbar wichtigen Harmonieverständnisses stehen. |
Leider unterscheiden sich sowohl die Keyboards der einzelnen Hersteller als auch die verschiedenen Modelle eines Herstellers oft eklatant voneinander. Dies muss im Unterricht entsprechend berücksichtigt werden. Schwierigkeiten sind vorprogrammiert, wenn ein Schüler eine Woche lang zu Hause auf seinem Instrument etwas einübt, was er dann im üblicherweise einmal wöchentlich stattfindenden Unterricht reproduzieren soll, wenn er hier nicht das von der Bedienung her gleiche Instrument vorfindet. Da jedoch zumindest die Keyboards im Anfängerbereich recht klein und leicht ist, dürfte es kein Problem sein, das eigene Instrument in einer geeigneten Tasche, die es im Musikfachhandel in jeder Größe und Ausstattung zu kaufen gibt, zum Unterricht mitzubringen, wie dies ja bei anderen Instrumenten auch übliche Praxis ist. |
Gesichtspunkte zur Auswahl eines geeigneten Keyboardmodells für Anfänger finden sich auf keyboardinfo.de hier |
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